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Die Anschlussfinanzierung
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Die Anschlussfinanzierung

Eine Studie des Verbraucherzentrums hat ergeben, dass ungefähr die Hälfte aller Kreditnehmer ihren Baukredit bei der gleichen Bank wieder verlängert, ohne vorher andere Angebote zu vergleichen. Warum das unter Umständen ein Fehler sein kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist eine Anschlussfinanzierung?

Wenn Sie eine Immobilienfinanzierung abschließen, wird eine Bindungsfrist für den Sollzins vereinbart. Je nach Angebot kann dieser Zeitraum beispielsweise 10, 15 oder 20 Jahre betragen. Wenn diese Zeit verstrichen ist, läuft die Zinsbindung ab. Etwa drei Monate davor werden Sie von der Bank kontaktiert, um die Kreditkonditionen für die Restschuld neu festzulegen. Dieser neue Finanzierungsvertrag ist die Anschlussfinanzierung.

Eine Anschlussfinanzierung ist also eine Fortsetzung der bisherigen Baufinanzierung nach Ablauf der Zinsbindungsfrist.

Dabei sind Sie nicht verpflichtet, für die weitere Finanzierung bei Ihrem bisherigen Kreditgeber zu bleiben. Sie können auch eine Umschuldung, also einen Bankwechsel vornehmen, wenn Sie anderswo bessere Konditionen bekommen.

Verschiedene Arten der Anschlussfinanzierung

Grundsätzlich gibt es drei Formen der Anschlussfinanzierung. Um herauszufinden, welche sich für Sie am meisten lohnt, sollten Sie sich unbedingt frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Warten Sie nicht erst ab, bis Sie von Ihrer Bank über den bevorstehenden Ablauf Ihrer Zinsbindung informiert werden.

Prolongation

Bei dieser Option verlängern Sie Ihren Immobilienkredit bei Ihrer bisherigen Bank. Sie vereinbaren eine neue Laufzeit, in der der Restbetrag des Darlehens getilgt wird.

Indem Sie keinen Bankwechsel vornehmen, ersparen Sie sich den bürokratischen Aufwand, den die Suche nach einem neuen Kredit mit sich bringt. Doch Sie verzichten damit auch auf die Möglichkeit, andere Kredite zu vergleichen und von günstigeren Zinsen oder Sonderkonditionen zu profitieren.

Forward-Darlehen

Ein Forward-Darlehen können Sie bis zu drei Jahre vor Ablauf Ihrer jetzigen Zinsbindung aufnehmen. Damit können Sie sich den aktuellen Zinssatz für eine Anschlussfinanzierung zu einem späteren Zeitpunkt sichern.

Sie können so einerseits von Niedrigzinsen profitieren und haben andererseits auch die Möglichkeit, neue Kreditkonditionen auszuhandeln. Einmal abgeschlossen, sind Sie aber an das Forward-Darlehen gebunden, was insbesondere ärgerlich sein kann, wenn das Zinsniveau noch weiter sinkt.

Umschuldung

Bei einer Umschuldung verlassen Sie Ihren bisherigen Kreditgeber. Sie übertragen also die noch ausstehende Darlehenssumme auf eine andere Bank und nehmen dort die Anschlussfinanzierung vor.

Diese Option ermöglicht es Ihnen, günstigere Konditionen für Ihre Restschuld zu bekommen. Sie müssen dafür mit einigen Verwaltungsaufwand rechnen, denn sie müssen sich aufs Neue einer Bonitätsprüfung unterziehen. Sie sollten also frühzeitig beginnen, wenn Sie eine Umschuldung planen.

Tipps zur Anschlussfinanzierung

Die folgenden wissenswerten Hinweise sollten Sie beachten, wenn es um Ihre Anschlussfinanzierung geht.

Immobilienpreise

In den vergangenen Jahren sind die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt stark angestiegen. Deshalb sollten Sie Ihre Immobilie erneut bewerten lassen, bevor Sie eine Anschlussfinanzierung abschließen. Mit einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie können Sie Ihrer Bank eine größere Sicherheit bieten und dadurch bessere Zinskonditionen erhalten.

Darlehenshöhe

Die Höhe der Anschlussfinanzierung kann genau Ihrer Restschuld entsprechen. Sie kann aber auch niedriger sein, wenn Sie über entsprechendes Eigenkapital verfügen. Das Darlehen kann außerdem auch höher angesetzt werden, wenn beispielsweise Renovierungen anstehen.

Sonderkündigungsrecht

Gemäß Artikel 489 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) haben Sie das Recht, nach zehn Jahren Laufzeit Ihre Zinsbindung mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten aufzulösen. Dabei darf Ihnen keine Vorfälligkeitsentschädigung auferlegt werden. Nach der Kündigung können Sie eine Umschuldung vornehmen.